Dachboden ausbauen

Nicht ausgebaute Dachböden fristen ihr dunkles Dasein oft nur als Abstellfläche. Im ungedämmten Zustand gelten Dachböden jedoch zugleich auch als Kostenfaktor, der mit den aktuellen Anforderungen an Energieeinsparung kaum zu vereinbaren ist. Daher bietet sich ein Dachausbau auch unter energetischen Gesichtspunkten an, wobei zugleich auch zusätzlicher Wohnraum erschlossen werden kann. Dem eigentlichen Ausbauen des Daches muss eine detaillierte Planung vorausgehen, die folgende Punkte berücksichtigen sollte.

Auf einen Blick

Prüfen lassen und Genehmigungen einholen

Vor Beginn der Arbeiten müssen die baulichen Gegebenheiten durch einen Fachmann überprüft werden, der in der Regel im Dachdeckerhandwerk zu finden ist. Nicht jeder Dachstuhl eignet sich für Wohnzwecke. Beispielsweise sollte die Neigung des Daches nicht unter 35 Grad sinken, um noch eine angemessene Raumhöhe zu erhalten. Für die Nutzung als Wohnraum bedarf es in der Regel einer Höhe von 2,30 m oder mehr. Auch kann ein Dachausbau genehmigungspflichtig sein, sodass das zuständige Bauamt mit der Prüfung des Ausbaus beauftragt werden muss. Die Überprüfung beinhaltet insbesondere die gültigen Sicherheitsbestimmungen, die Einhaltung der Wärmeschutzverordnungen sowie den wohnlichen Standard.

Tipp: Baumaßnahmen der Wärmedämmung, die zur Energieeinsparung sowie zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes beitragen, werden häufig von der KfW-Bankengruppe gefördert oder bezuschusst!

Zweck des Dachausbaus

Vor Beginn der Ausbauarbeiten sollte die spätere Nutzung des Dachbodens klar sein. Ob Wohnzimmer, Kinderzimmer, Bäder oder Loft; nahezu alle Wohnkonzepte können dank einer professionellen Planung auch im Dachgeschoss umgesetzt werden. Der Dachausbau erhöht somit nicht nur die Wohnfläche und den Wohnkomfort, sondern steigert darüber hinaus auch den Wert des Gebäudes.

Licht und Luft unter dem Dach

Sofern der Dachbodenausbau zu Wohnzwecken erfolgen soll, muss über eine adäquate Belichtung und Be- bzw. Entlüftung nachgedacht werden. Große Gauben oder Dachfenster versorgen den Dachboden mit einem Höchstmaß an Licht und tragen zu einem attraktiven Ausblick bei. Natürliches Licht wirkt sich positiv auf das Wohlbefinden und die Gesundheit aus. Darüber hinaus werden Dachfenster als gestalterische Elemente genutzt und können nahezu überall eingebaut werden.

Nach der DIN 5034, die die Vorschriften für Tageslicht in Innenräumen beinhaltet, sollte die durchsichtige Glasbreite mindestens 55 % der Wohnraumbreite ausmachen. Die Anordnung der Dachfenster richtet sich nach den individuellen Wünschen, wobei insbesondere im Dach auf geeignete Sonnenschutzprodukte für die Fenster geachtet werden sollte.

Dachdämmung – das A und O beim Dachboden ausbauen

Die Dachdämmung und die Dachbodendämmung haben die Aufgabe, im Dachgeschoss für gemütliche klimatische Verhältnisse und den damit einhergehenden Komfort zu sorgen.

Moderne Dämmmaterialien tragen ganzjährig zu einem angenehmen Klima bei. Sie halten im Winter die Heizwärme im Raum, während sie im Sommer die Hitze fernhalten. Zeitgemäße Dämmstoffe werden mit luftdichten Dichtungssystemen für die Abdichtung kombiniert und reduzieren die Heizkosten in den Wintermonaten auf ein Minimum. So sorgt eine gelungene Bodendämmung für maximalen Wohnkomfort.

Für optimal funktionierende Abdichtungsebenen beim Dämmen, die die Immobilie vor Feuchtigkeitsschäden schützt, empfehlen sich aufeinander abgestimmte Systeme. Viele Markenhersteller bieten Serien an, bei denen Klimamembran, Kleber und Dichtprodukte optimal zusammenwirken.

Gauben erlauben noch mehr Wohnfläche

Der Einbau von Dachgauben kann den vorhandenen Raum beim Dachboden ausbauen für Ihr Dach deutlich vergrößern. Nicht nur flächenmäßig gewinnt der Raum durch Gauben, sondern erhält auch mehr nutzbare Größe und Stehhöhe. Dachgauben verändern jedoch das gesamte Erscheinungsbild des Hauses müssen daher genehmigt werden. Unterschieden werden Gauben in ihrer Bauform und Optik, wobei Schleppgauben, Dreieck- oder Spitzgauben, Flachgauben sowie Fledermausgauben zu den beliebtesten Varianten gehören.

Elektrizität, Hausleitungen und Beleuchtung einplanen

Neben den baulichen Entwürfen sollten auch Installations- und Stromleitungen sowie Lichtkonzepte geplant werden. Wenn großzügige Dachfenster beim Dachboden ausbauen verwendet werden, bedarf es eher weniger künstliches Licht. Moderne Beleuchtungssysteme, die sich die energetischen Vorteile der LED-Beleuchtung zunutze machen, eignen sich hervorragend für das Dachgeschoss. LEDs entwickeln im Betrieb kaum Wärme und können deshalb auch in Schrägen oder an Möbeln genutzt werden, um den Wohnraum in Szene zu setzen.

Sofern ein Badezimmer beim Dachausbau integriert werden soll, muss naturgemäß auch noch vor dem Trockenbau die komplette Sanitärinstallation nach oben verlegt werden. Gleiches gilt für Stromanschlüsse und die Heizungsleitungen, wobei beim Dachboden ausbauen aufgrund der Nähe zum Dach und der damit unkomplizierten Möglichkeit für einen Kaminanschluss auch gerne auf einen Kaminofen zurückgegriffen wird.