Gipskartonplatten verlegen

Zwischenwände, Zwischendecken, Installationswände, Trennwände und viele weitere Elemente aus dem Trockenbau werden mit Gipskartonplatten errichtet. Die Vorarbeiten für die meisten Konstruktionen mit Gipskartonplatten fallen im Gegensatz zu den obligatorischen Arbeiten mit Steinen und Mörtel eher unkompliziert aus. Jedoch sollten einige essenzielle Grundsätze beim Arbeiten mit Gipskarton nicht außer Acht gelassen werden.

Auf einen Blick

Wichtig – Vorbereitung und Planung

Bevor Gipskartonplatten verlegt werden können, bedarf es in der Regel eines Ständerwerks, auf dem die Bauplatten befestigt werden. Zur Auswahl stehen Trockenbauprofile, die wir als Fachhandel in vielen verschiedenen Ausführungen anbieten, oder selbst vom Heimwerker errichtete Holzkonstruktionen aus handelsüblichen Holzlatten oder Kanthölzer. Unter Boden- und Deckenleisten empfiehlt es sich außerdem ein selbstklebendes Dichtungsband auszulegen. Nur ganz selten werden Gipskartonplatten in einem Schritt direkt auf eine Wand geklebt, um Verputzarbeiten beim Bauen zu umgehen. Bei dieser Methode ist jedoch darauf zu achten, dass ein spezieller Gipskleber verwendet wird und der Untergrund entsprechend haft- sowie tragfähig ist.

Sofern eine Deckenbeplankung mit Rigipsplatten durchgeführt werden soll, empfehlen sich bei allen Befestigungsmethoden Teleskopstützen oder Deckenstützen, die die Arbeit erleichtern. Auch bei der Auswahl der Platte selbst sollte der spätere Einsatzbereich bedacht werden. Für Nassräume werden speziell imprägnierte Gipskartonplatten angeboten. Schmalere „Einmannplatten“ lassen sich hingegen auch von einem Heimwerker bewältigen, während andere Gipskartonplatten sperrig ausfallen können und Teamarbeit erfordern.

Benötigte Werkzeuge

  • Cuttermesser
  • Wasserwaage
  • Maßband
  • Akkuschrauber
  • Schrauben
  • Glättkelle
  • Gipskartonplatten
  • Dämmwolle

Tipps & Tricks zum Umgang mit Gipskartonplatten

  • Gipskartonplatten werden regelmäßig nicht gesägt, sondern auf das Wunschmaß gebrochen. Hierzu wird zunächst die Bauplatte mit dem Cutter angeritzt und dann an der Schnittstelle über einer Kante gebrochen. Nach dem Bruch wird die rückseitige Kartonseite ebenfalls mit dem Cutter durchtrennt.
  • Damit das Verspachteln nicht so aufwendig wird, sollten die Bruchkanten gefast werden. Dies bedeutet, dass die Bruchkanten mit dem Cuttermesser leicht angeschrägt werden (ca. 45°), um die Haltbarkeit der Spachtelmasse in den Nähten zu optimieren.
  • Ebenfalls sollten im Hinblick auf das einfachere Verspachteln bei der Montage die Schrauben in den Gipskartonplatten etwas versenkt werden.

Gipskartonplatten (auch Gipsplatten genannt)

Gipskartonplatten erhalten Ihre hohe Stabilität aus der beidseitigen Kartonage. Diese nimmt die Zugkräfte auf, während der Gips die übrigen Kräfte verarbeitet und dem Material seine Eigenschaften gibt. Gipsplatten ermöglichen durch ihr geringes Gewicht eine schnelle Verarbeitung und zeichnen sich durch hohen Feuerwiderstand aus. Wegen der Kartonage als Nährboden für Mikroorganismen eignen sich Verlegeplatten aus Gipskarton weniger für Außenbereiche oder Gebiete mit hoher Luftfeuchtigkeit. Die einfache Bearbeitung der Platten gibt Ihnen jedoch den nötigen Spielraum bei der kreativen Gestaltung unregelmäßig geformter Bodenelemente.

Gipskartonplatten fixieren

Sofern das Ständerwerk errichtet worden ist und alle benötigten Utensilien bereitliegen, kann die eigentliche Verlegearbeit beginnen. Die Gipskartonplatten werden an die Unterkonstruktion aus Metall oder Holzlatten angehalten, mit der Wasserwaage ausgerichtet und mit Schrauben am Untergestell fixiert. Hierbei ist erneut auf die gewählte Unterkonstruktion zu achten. Schnellbauschrauben für Metallkonstruktionen verfügen nämlich über ein Feingewinde, während Holzschrauben eher ein grobes Gewinde vorweisen. Überstände und Kanten können nach dem Befestigen der Platten mit einem Gipshobel geglättet werden. Auf Maß werden Gipskartonplatten mit der oben erwähnten Bruchtechnik gebracht. Sofern aber gebogene oder innen liegende Schnitte für Schalter oder Steckdosen erforderlich sind, muss zur Stich-, Hand- oder Lochkreissäge gegriffen werden.

Beim vollflächigen Verlegen von Gipskartonplatten sollte auf das Verlegemuster geachtet werden. Um Kreuzfugen – die später zu Rissen neigen – zu vermeiden, sollten Stirnkanten nebeneinander fixierter Gipskartonplatten mit einem Versatz von mindestens 400 mm fixiert werden, wodurch ein Kürzen der Platten notwendig ist. Im Falle einer zweifachen Beplankung, müssen Längs- und Stirnkante versetzt zur ersten Lage montiert werden. Bei Türen ist wegen der Gefahr der Rissbildung darauf zu achten, dass die Plattenkante nicht direkt auf den Verlauf des Türstocks trifft. Damit die gesamte Konstruktion auch dem Schallschutz dient, muss die Gesamtkonstruktion aus Unterbau und Beplankung zur Vermeidung von Schallbrücken entkoppelt werden. Deswegen werden die Gipsplatten auch nicht bündig auf Decken, Wände oder Böden gesetzt, sondern ein Abstand von mehreren Millimetern wird eingehalten. Hilfreich sind hierfür Abstandskeile, die unter die Gipskartonplatten geschoben werden können.

Sobald Sie eine Seite der der Unterkonstruktion verkleidet haben, können Sie dahinter eventuell gewünschte Kabel verlegen. Bevor Sie nun auch die Rückwand Rigipsplatten montieren, fügen Sie das Dämm-Material zwischen den idealerweise passenden Abständen der vertikalen Ständerwerkleisten ein. Die Wand, Deckenverkleidung oder Trennwand wurde aus den Gipskartonplatten errichtet, sodass nun die Schraubverbindungen, Fugen sowie Stöße verspachtelt werden können. Bei der Anwendung von Spachtelmasse in Fugen empfiehlt sich die Einbringung von Fugendeckstreifen, die eine Rissbildung verhindern. Für Ecken und Stöße hält der Fachhandel spezielle Abschlussprofile bereit.

Nach dem Durchtrocknen der Spachtelmasse kann dann die Wand oder Rigipskonstruktion abschließend noch einmal leicht geschliffen und entstaubt werden, um eine ebenmäßig glatte und saubere Oberfläche zu gewährleisten. Erst dann sollte die gesamte Konstruktion mit einer Grundierung behandelt werden, die sich nach den Folgearbeiten wie beispielsweise dem Tapezieren, Streichen oder Verputzen richtet und das Bauwerk vollendet. Entsprechend vorbereitete Flächen aus Rigips können auch mit Fliesen versehen werden.

Die wichtigsten Punkte im Überblick – OSB-Platten

  • Allzweckplatte
  • als direkter Bodenbelag nutzbar
  • auch für Feuchtbereiche geeignet

Sperrholzplatten

  • Ausgleich im Quell- und Schwindverhalten
  • hohe Biegefestigkeit
  • hohe Belastbarkeit

Gipskartonplatten

  • leichte Handhabung
  • leichte Bearbeitung
  • hoher Feuerschutz

Gipsfaserplatten

  • sehr hohe Belastbarkeit
  • unempfindlich gegen Mikroorganismen
  • hoher Feuerschutz