Putz auftragen ganz einfach

Putz ist ein mit Zuschlag- und Füllstoffen aufbereiteter Mörtel, der auf gemauerte oder montierte Wände aufgetragen wird. Wandputz hat dabei die positiven Eigenschaften inne, Wände zu schützen und zu festigen sowie Löcher, Fugen und andere Unregelmäßigkeiten auszugleichen. Nach dem Verputzen entstehen saubere und glatte Oberflächen, die bei Bedarf weiterbehandelt werden können. Unterschieden wird bei den Putzsorten zwischen Innenputz oder Dekorputz für die kreative Gestaltung von Innenwänden und Außenputz für Fassaden. In Gebäuden kann entweder der Putzbelag selbst einer attraktiven Optik dienen oder durch Anstriche und Tapeten weiter verschönert werden.

Darum geht's

Die verschiedenen Putzarten und ihre Eigenschaften

Klassische Oberputze bestehen aus Mörtel mit Binde- sowie Zuschlagstoffen wie Styropor oder Sand. Das zugefügte Bindemittel dient der weiteren Unterscheidung von Putzsorten, wobei Gipsputz, Kalkputz, Zementputz, Mineralputz, Lehmputz oder Kunstharzputz zu den gängigsten Putzsorten gehören. Mitunter werden auch Kombinationen wie beispielsweise Gipskalkputz oder Kalkzementputz verwendet. Bei Reibeputz, Rollputz und Strukturputz wird neben den Inhaltsstoffen auch in der Auftragstechnik unterschieden, wobei das Strukturieren im Vordergrund steht.

Die Zusätze sind es auch, die der sichtbaren Putzschicht ihre charakteristische Optik verleihen oder spezielle Anwendungen ermöglichen. Dies gilt etwa bei Sanierputzen oder Feuchteschutzputzen sowie Oberputzen für innen, die elektromagnetische Felder abschirmen oder die Raumakustik verbessern. Innenputze wirken sich häufig positiv auf das Raumklima aus, in dem sie der Raumluft Feuchtigkeit entziehen.

Außenputze haben hingegen in erster Linie die Aufgabe, die Fassade vor Feuchtigkeitsschäden und Verwitterung zu schützen. Dämmputze für den Außenbereich leisten wiederum ihren Beitrag zur Dämmung für Wärme.

Putz auftragen in drei Schritten

Schritt 1: Vorbereitung der Untergründe

Beim Verputzen kommt es darauf an, dass die Wand sauber, trocken sowie staubfrei ist und keine Beschädigungen aufweist. Lose Partikel auf der zu verputzenden Wand können mit Besen oder Bürste abgefegt werden, während Löcher, Risse und Vertiefungen vorab mit Spachtelmasse verfüllt und geglättet werden müssen.

Die Vorarbeiten sind auf das Saugverhalten des Untergrundes abzustimmen. Bei Rigipsplatten, alten Gipsputzen, Betonwänden, Tapeten oder saugenden Altputzen sollte vor dem Putzauftrag eine auf die Putzsorte abgestimmte Grundierung erfolgen. Je nach Herstellerangaben kann auch ein Vornässen des Putzgrundes erforderlich sein.

Schritt 2: Putz anrühren

Putz wird mit kaltem, sauberem Wasser in einem Eimer oder Baukübel angerührt, wobei immer die vom Hersteller angegebenen Mischungsverhältnisse beachtet werden sollten. Zum Rühren kann eine Bohrmaschine mit Rühraufsatz dienen, um eine klumpenfreie Mischung zu gewährleisten. Schon beim Anrühren kann der Putz durch die Zugabe von Farbpigmenten oder Abtönfarben farblich gestaltet werden.

Nach dem ersten Anrühren sollte der Putz kurz reifen und dann nochmals frisch aufgerührt werden. Insbesondere bei mineralischen Reibeputzen wird wegen ihrer chemischen Abbindung empfohlen, immer nur eine Putzmenge anzurühren, die innerhalb einer Stunde verarbeitet werden kann.

Schritt 3: Wand verputzen

Um Wände lotrecht und gleichmäßig zu verputzen oder aber schiefe und unebene Flächen durch den Putz auszugleichen, werden im Abstand von etwa einem Meter Putzschienen oder Schnellputzleisten gesetzt. Über diese Leisten wird später der aufgetragene Putz abgezogen. An Kanten werden Metallprofile für Sockel und Ecken fixiert, die später Beschädigungen und Abnutzungen vermeiden können. Neben Putzprofilen hält der Fachhandel des Weiteren Putzarmierungen oder Putzbewehrungen aus verschiedenen Gittergeweben bereit, die an Übergängen zu anderen Baumaterialien für deutlich mehr Festigkeit sorgen.

Der fertig gemischte Putz wird Abschnitt für Abschnitt mit der Kelle auf die Wand aufgetragen. Angaben zur Schichtdicke richten sich naturgemäß nach der Art des Putzes sowie den jeweiligen Herstellerempfehlungen. Anschließend werden die innerhalb der Putzleisten liegenden Zwischenräume komplett mit einer Kartätsche abgezogen und überschüssiges Putzmaterial entfernt. Sobald der nach Herstellerangaben ein- oder zweilagig aufzutragende Putz leicht angezogen hat, kann die Oberfläche im nächsten Arbeitsschritt dekorativ strukturiert werden.

Tipp: Nach dem Verputzen in Innenräumen sollte auf ein gutes Lüftungsverhalten geachtet werden, damit sich die Feuchtigkeit aus dem Putz verflüchtigen kann. In Außenbereichen kann es helfen, den Wetterbericht vor Beginn der Arbeiten zu verfolgen, um dem Fassadenputz ausreichend Gelegenheit zum Trocknen zu bieten.