Silikonfugen erneuern

Alte Silikonfugen in Bädern und Küchen sehen nicht nur unattraktiv aus, sondern können auch gefährlich werden. Wenn beispielsweise Wasser durch undichte Fugen hinter die Badewanne läuft oder sich Schimmelpilze sich auf dem Fugenbereich ansiedeln, sind kostenintensive und gesundheitsschädliche Folgen vorprogrammiert. Jedoch ist die Entfernung und Erneuerung von Silikonfugen unkompliziert und auch für den ungeübten Heimwerker geeignet, sofern einige Punkte beachtet werden.

Darum geht's

Etwas Grundwissen zum Thema Silikon

Auch wenn Silikon im Baubereich allgegenwärtig sind, werden sie häufig mit Acryl verwechselt. Dies, zumal sich beide Materialien in ihrer Verarbeitung kaum unterscheiden. Im Gegensatz zu Acrylfugen sind Silikonabdichtungen jedoch viel elastischer, besitzen mehr Klebewirkung und sind haltbarer. Je nach Qualität des Silikons halten die Fugen viele Jahre und müssen erst dann beseitigt und erneuert werden, wenn sie durchlässig und unschön werden.

Entfernung der alten Silikonfugen

Um alte Fugen zu entfernen, werden diese mit der Spitze eines Fugenkratzers (auch Fugenhai genannt) angestochen. Durch Ziehen und Schieben lässt sich die Silikonmasse jetzt aus der Fuge schneiden. Rückstände sollten zuerst mit einem Spachtel und dann mit einem Tuch beseitigt werden. Wurde die komplette Silikonmasse entfernt, wird die Fuge gründlich mit einem feuchten Lappen gereinigt. Sofern innerhalb der Fuge ein Befall mit Schimmel festgestellt werden kann, muss dieser Belag mit einem speziellen Schimmelreinigungsmittel entfernt werden. Zusätzlich hilft das Einbringen eines Schimmelblockers, die neuen Fugen vor erneutem Befall zu schützen. Je nach Schimmelblocker muss dieser bis zu 24 Stunden wirken und trocknen.

Tipp: Für besonders hartnäckige Silikonfugen hält der Fachhandel Silikonentferner bereit. Dieser löst frisches und altes Silikon bis zu einer Tiefe von 2 mm auf und beschädigt dabei nicht den Untergrund.

Die richtige Fugenbreite

Die benötigte Breite für eine abdichtende Silikonfuge richtet sich nach der Beschaffenheit des Materials und der verwendeten Silikonmasse. Generell sollte die Breite immer etwas größer ausfallen als die zu verfüllende Spaltfuge, um eine adäquate abdichtende Wirkung zu erzielen. Bei Sanitärfugen wird häufig eine Fugenbreite genutzt, die das Zweieinhalbfache der Fuge beträgt. Bei zu verfüllenden Spalten von 5 mm, würde beispielsweise eine 12,5 mm breite Silikonfuge zum Abdichten ausreichen.

Nur in Außenbereichen und anderen extrem belasteten Umgebungen werden Fugenbreiten genutzt, die das Drei- bis Vierfache des Fugenspaltes betragen. In diesen Bereichen müssen thermische Einwirkungen Berücksichtigung finden, sodass eine entsprechend breite Silikonfuge zur Vermeidung von Verformungen angewendet wird. Beim Verfugen kann man sich auch an der alten Fuge zwischen den Fliesen orientieren und sie ein bis zwei Millimeter verbreitern, um eine adäquate Abdichtung zu erzielen.

Vorbereitung erspart unnötige Reinigungsarbeiten

Für gerade und exakte Silikonfugen sollte man die Ränder mit Malerkrepp oder ähnlichen Klebebändern abkleben, um Verunreinigungen durch überschüssiges Silikonmaterial zu vermeiden. In ganz schweren Fällen könnte auch der Gebrauch von Arbeitsschuhen zu empfehlen sein.

Tipp: Beim Kauf von Silikon sollte auf Markenqualität geachtet werden. Markenhersteller mischen ihrem Silikon fungizide Wirkstoffe bei, die vor Schimmelpilzen schützen!
Für Silikonfugen werden Silikonkartuschen verwendet, auf die Spritztüllen aufgeschraubt werden. Diese werden für eine zwei bis drei Millimeter große Öffnung schräg angeschnitten und in die Kartuschenpistole eingelegt. Zur Probe werden einige Pumpstöße durchgeführt, bis ein Widerstand spürbar ist.

Silikonfugen spritzen

Nun können langsam und vorsichtig innerhalb des abgeklebten Bereiches die Silikonfugen gespitzt werden. Um eine möglichst gleichmäßige Verteilung des Silikonmaterials zu gewährleisten, wird bei besonders breiten Fugenspalten das Silikon in kleinen Schlaufen gespritzt. Unmittelbar nach dem Ausspritzen der Fuge muss diese mit einem Gemisch aus Wasser und einem kleinen Spritzer Spülmittel als Gleitmittel geglättet werden. Damit keine Verfärbungen der frischen Silikonfugen auftreten, sollte nur wenig und möglichst farbloses Spülmittel verwendet werden. Das Glätten kann mit dem entsprechend angefeuchteten Silikonglätter erfolgen, der über die frische Silikonmasse gezogen wird.

Tipp: Statt des Silikonglätters kann die Silikonfuge auch mit dem angefeuchteten Finger oder sogar einem abgerundeten Holzstiel von handelsüblichem Stieleis abgezogen werden!
Nach dem Erneuern der Silikonfuge kann das Kreppband abgelöst werden. Die frischen Silikonfugen müssen mindestens für 12 Stunden Gelegenheit erhalten, auszuhärten. Erst dann kann wieder frei nach Lust gebadet, geduscht oder gespült werden.