Acryl oder Silikon?

Acryl und Silikon gehören zu den Dichtstoffen, die sich in Bezug auf Optik und Beschaffenheit stark ähneln. Als Dichtungsmaterialien werden beide nahezu in jedem Haus sowie in jeder Wohnung eingesetzt, um beispielsweise Fugen aufzufüllen. Welches Material nun für die individuellen Zwecke verwendet werden sollte, hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Darum geht's

Silikon und Acryl unterscheiden

Beide Dichtstoffe ergeben im ausgehärteten Zustand eine gummiartige Konsistenz und ähneln sich auch in ihren Eigenschaften. Dennoch erscheint die Dichtmasse Acryl eher matt, Silikon hingegen glänzt. Acryl fühlt sich im Gegensatz zu Silikon etwas härter an. Ganz egal jedoch, was Sie am Ende anwenden, Sie sollten für jeden Anlass entsprechend gekleidet sein. Dabei können Ihnen unsere Arbeitsschuhe durchaus behilflich sein.

Anwendungsbereiche von Silikon

Silikon wird wegen seiner typischen Flexibilität überall dort eingesetzt, wo der Untergrund arbeitet oder beweglich ist. Wegen seiner Feuchtigkeitsresistenz, wird Silikon häufig in Sanitärbereichen genutzt. Darüber hinaus ist Sanitärsilikon mit Fungiziden ausgerüstet, um Schimmelpilzen wirksam vorbeugen zu können. Da in Badezimmern insbesondere Fugen und Anschlüsse an Duschen oder Badewannen sowie Fliesen abgedichtet werden, ist dieser Schimmelschutz besonders wichtig.

Silikonfugen bieten eine hohe Elastizität und werden deshalb in Bädern, Küchen sowie als Dehnungsfugen genutzt. In Küchen schützt Silikon beispielsweise zwischen Arbeitsplatte und Fliesenspiegel vor Feuchtigkeitsschäden und trägt auch in Waschküchen dazu bei, dass keine Feuchtigkeit in die Bausubstanz gelangt. Für genauere Informationen zum Erneuern und Verarbeiten von Silikon lesen Sie unseren weiterführenden Beitrag.

Anwendungsbereiche von Acryl

Acryl gilt als flexibles Dichtmaterial, das ebenfalls zahlreiche Vorteile bietet. Es kann beispielsweise gestrichen werden und wird deshalb häufig für Risse in Wänden oder im Mauerwerk genutzt. Mit Silikon wären solche Risse zwar durchaus überbrückbar, aber ohne zusätzliche farbliche Gestaltung eher unschön.

In der Regel wird Acryl als Dichtstoff überall dort eingesetzt, wo es kaum oder nur minimal Kontakt zu Nässe hat. In Feuchträumen und Küchen wird demnach eher Silikon genutzt, während in Wohn- und Schlafräumen auf Acryl zurückgegriffen wird. Dort dient es als Versiegelung von Anschlüssen und Fugen, die keinen größeren Dehnungsanspruch vorweisen. Geringe Schwankungen kann das Material durchaus stämmen, was beispielsweise bei Rigips, Mauern, Beton, Faserzement oder Hölzern der Fall sein kann. Auch die Verarbeitung von Acryl haben wir in einem eigenen Beitrag ausführlich für Sie beschrieben.

Acryl vs. Silikon

Zusammenfassung:

Silikon…

… ist dauerhaft elastisch, stark abdichtend und fungizid ausgerüstet.
… wird zum Verfugen im Sanitär-Bereich genutzt.
… wird für Fugen in Böden und Wänden mit Dehnungsanspruch verwendet.
… kann nicht gestrichen werden.

Acryl…

… ist flexibel, aber weder wasserfest noch fungizid ausgerüstet.
… wird für Fugen in Wohn- und Schlafräumen ohne Feuchtigkeitseinwirkung genutzt.
… haftet auf Mauerwerk, Gipskarton, Beton, Zement, Holz oder Putz.
… kann problemlos gestrichen werden.

Kaum Unterschiede in der Verarbeitung

Acryl und Silikon werden mit einer Handpresspistole, Druckluftpistole oder Akkupistole verarbeitet. Beide befinden sich vor ihrem Einsatz in entsprechenden Schlauchbeuteln oder Kartuschen. Bei Fugenarbeiten werden beide Dichtmassen zusätzlich mit dem Finger oder dem Spachtel abgezogen, um eine ebenmäßige Fuge zu erzeugen und Rissen vorzubeugen. Bei Acryl reicht es dafür aus, den Finger oder das Arbeitsmittel mit Wasser zu benetzen, wobei bei Silikon ein zusätzliches Trennmittel (bspw. ein paar Tropfen Spülmittel) vor dem Festkleben des Fingers schützt.

Letztendlich bieten beide Dichtstoffe Vor- und Nachteile, wobei nie die jeweiligen Einsatzbereiche außer Acht gelassen werden sollten. Ihre Aufgaben – nämlich das Abdichten und Überbrücken von Fugen – erfüllen sowohl Acryl als auch Silikon.

Vor- und Nachteile von Acryl und Silikon

Acryl kann zwar überstrichen werden, ist aber wasserdurchlässig. An feuchten Stellen kann die Verwendung von Acryl zu Schimmel führen, was tunlichst vermieden werden sollte. Darüber hinaus ist Acryl etwas gröber als Silikon und zieht Staub und Schmutz an. Nicht zuletzt schwindet das Volumen von Acryl bei der verhältnismäßig langen Aushärtungszeit, wobei jedoch kaum Geruch entsteht.

Silikon ist hingegen nicht überstreichbar, aber enorm flexibel. Das Volumen des Silikons schwindet beim Aushärten nicht. Der besondere Vorteil von Silikon ist seine wasserabweisende Eigenschaft. Bei der Verwendung von Silikon ist ein Essiggeruch wahrzunehmen, was insbesondere bei den mit Fungiziden ausgestatteten Sanitärsilikonen der Fall sein kann.