Schweißbahnen verlegen

Darum geht's

Wichtige Hinweise, um Fehler zu vermeiden

– Arbeitssicherheit

Schweißbahnen werden mit dem Gasbrenner erwärmt. Da mit offenem Feuer und entsprechend großer Hitze gearbeitet wird, muss auf eine entsprechende Arbeitskleidung und Ausrüstung geachtet werden. Eine hitzebeständige Kleidung mit entsprechend abgesichertem Schuhwerk sowie geeignete Schutzhandschuhe sind während der Arbeiten unbedingt notwendig. Für den Fall der Fälle sollten Sie zudem Löschmittel (kein Wasser!) auf dem Dach bereit stellen.

Da bei Arbeiten auf dem Dach grundsätzlich Absturzgefahr herrscht, ist eine Absicherung der Arbeiter Pflicht. Stellen Sie sicher, dass sich rund um das Dach keine Gegenstände befinden, um bei einem Absturz die Verletzungsgefahr zu mindern. Suchen Sie sich einen Helfer, mit dem Sie gemeinsam die Schweißbahn verlegen.

– Auf die Verlegerichtung achten

Wie es auch bei den Dachpappen gehandhabt wird, verläuft die Verlegerichtung von Bitumendachbahnen bei schrägen Dächern von unten nach oben. Beim Flachdach muss allerdings bei der Verlegung und Verklebung auf eine Zugangsmöglichkeit geachtet werden, um das Betreten von frisch verschweißten Bitumenbahnen zum Schutz vor Beschädigung zu vermeiden.

Achtung! Das Verlegen von Schweißbahnen ist kein Leichtes. Es ist unbedingt abzuraten, gleich mit dem Abdichten eines Gebäudedaches zu beginnen. Daher üben Sie sich vorher besser an einem Carport oder Gartenhaus für Ihren idealen Garten. Aber auch nach dieser Erfahrung sind Sie kein Profi und sollten sich Ihrer Arbeit wirklich sicher sein. Fehler können zu Schäden führen, welche die Kosten für einen Fachmann bei Weitem übersteigen!

– Trockene Witterungsverhältnisse sind wichtig

Je nach Einsatzgebiet sind mehrere Schichten Bitumenbahnen erforderlich. Jede einzelne Schicht muss jedoch zunächst auf der kompletten Dachfläche montiert und fixiert werden, bevor es an die nächste Lage gehen kann. In Anbetracht dieses Zeitaufwandes sollte unbedingt auf die Witterung geachtet werden, damit insbesondere die ersten Beschichtungen nicht durch plötzlich auftretende Regengüsse durchfeuchtet werden können.

Im Idealfall werden die Bahnen nur bei trockenem, nicht schwülem Wetter verarbeitet. Sie brauchen auch nach dem Verschweißen ausreichend Zeit zum Abkühlen. Ist die noch nicht fertiggestellte Abdichtung feucht geworden oder hat die Unterschicht nicht ausreichend Gelegenheit zum Auskühlen erhalten, besteht die Gefahr, dass sich die Schweißbahnen wieder lösen und entsprechend durchlässig werden.

– Das richtige Material

Bitumenschweißbahnen werden mit unterschiedlichen Trägermaterialien angeboten, die naturgemäß auch über spezielle Eigenschaften verfügen. Bei der Auswahl der Schweißbahn muss demnach immer beachtet werden, dass sich die jeweiligen Bahnen auch für die notwendigen Abdeckungsschichten eignen.

Bitumenbahnen richtig verlegen

  • Zuerst wird die Schweißbahn ausgerollt, um feststellen zu können, ob die Bahn korrekt ausgerichtet ist. Wäre dies nicht der Fall, würden die Bahnen schräg verlaufen, wodurch Abstände zur benachbarten Schweißbahn oder der Dachkante entstehen. Diese Fehler können im Nachhinein nur durch Aufschweißen einer zusätzlichen Schweißbahn korrigiert werden.

Tipp: Zwischen Schweißbahnen und dem Untergrund z. B. einer Konstruktion aus Holz, schützt eine Nagelpappe vor Hitzeeinwirkungen oder gar dem Entzünden des Holzes und der darunter liegenden Dämmschicht. Lesen Sie auch unseren Ratgeberbeitrag zum Thema Dachpappe verlegen.

  • Als nächstes erfolgt das Erhitzen der wieder aufgerollten Bitumenschweißbahn. Fachhandwerker verflüssigen das Bitumen bereits während des Ausrollens der einzelnen Schweißbahnen. Dabei ist darauf zu achten, dass die Bitumenschicht nur oberflächlich erhitzt und verflüssigt wird. Auch sollte die Schweißbahn über die gesamte Breite und Länge möglichst gleichmäßig erhitzt werden. So werden mühsame Korrekturarbeiten vermieden, die eine nachträgliche Erhitzung der Schweißbahnen von oben mit sich bringen. Eine zu starke Erhitzung führt unweigerlich zu einem Verkleben, Verbrennen und Verdampfen des Materials, was unbedingt zu vermeiden ist. Im Idealfall wird das Bitumen durch die Erwärmung zähflüssig und baut sich wie ein Wulst vor der Bahn auf.
  • Ist die erste Bahn fixiert, folgen die weiteren Strecken mit einer parallelen Verlegung indem Sie Schweißbahn auf Schweißbahn kleben. Hierbei ist eine Überlappung von mindestens 8 cm einzuhalten. Reicht die Länge einer Bahn nicht, kann eine weitere Bahn einfach überlappend angefügt werden. Dann kann die Bahn vorsichtig mit dem Fuß oder einem geeigneten Werkzeug angedrückt werden. Der seitlich ausgetretene Bitumenwulst bestätigt die Dichtheit der Naht. Wurde die Schweißbahn nicht ausreichend erhitzt, haftet das Bitumen nicht richtig auf der Nachbarbahn und entwickelt nur eine unzureichende Abdichtung.

Hinweis: Bei mehreren Schichten müssen die Bahnen der zweiten Lage die Nähte der ersten überdecken. Naht auf Naht sollte sollte nicht verlegt werden.

  • Zum Schluss müssen noch die Dachkanten mit einem Dachabschluss versehen werden. Dafür benötigen Sie sogenannte Winkelbleche, die dann an den Dachkanten befestigt werden. Auch für den Dachabschluss ist eine Abdichtung notwendig. Hierzu können im Handel erhältliche Dichtmittel verwendet werden.

Kaltselbstklebe-System

Beim Kaltselbstklebe-System ist die untere Bitumenschicht selbstklebend. Daher eignet sich dieses Verfahren besonders für feuergefährdete Untergünde. Auch hier kommt es auf eine korrekte Ausrichtung sowie die Überlappung der Bahnen um mindestens 8 cm an. Um die Bahn zu fixieren, wird die Schutzfolie während dem Ausrollen abgezogen und die Bahn gleichmäßig angedrückt. An der Naht am Ende einer Bahn kann zur Unterstützung der Klebekraft ein Gasbrenner herangezogen werden. Das Selbstklebeverfahren findet bei ein- aber auch mehrschichtigen Verlegungen Anwendung.